Heute war eine Berg und Talfahrt, sowohl wortwörtlich als auch der Gefühle. Wir machten uns direkt auf den Weg Richtung Col de l'Iseran, der uns über noch einen Pass schickte. Bei einer Mittagspause beim Supermarkt wurde uns erst klar was das für ein Pass ist. Er geht bis auf 2400m und hat mehrere längere Stücke mit über 30% Steigung. 30% ist geisteskrank, ich war mir nicht sicher ob wir es schaffen das Rad überhaupt zu schieben. Niedergeschlagen und überzeugt fuhr ich in der Mittagshitze in die Richtung von dem Monsterpass. Aber ich drehte um und suchte nach einer anderen Route. Ich fand eine mit 40km Umweg, ähnlich vielen Höhenmetern aber angenehmerer Steigung. Flo probierte den Monsterpass und scheiterte nicht an der Steigung, sondern daran, dass er gar nicht geöffnet hat. Also kämpften wir uns die ersten Anstiege in den Abendstunden rauf. Währenddessen überholte mich ein junger Radfahrer und begann mit mir zu plaudern. Nachdem ich erzählte wie und wo wir schlafen, lud er uns ein und bot uns einen Parkplatz an, wo wir unser Zelt aufstellen konnten. Clement, ein ur lieber Kerl, ist Medizinstudent und lebt in einem winzigen aber charmvollen Zimmer. Wir aßen gemeinsam und plauderten viel über sein Studium, Rad- und Klettertouren und seine Triathlonrennen.

Jetzt bin ich nach einem anstrengenden Tag todmüde und freu mich morgen auf weitere Höhenmeter!