Wenig überraschend war die Nacht auf heute kalt, aber wir haben uns von Kopf bis Fuß eingepackt und sie so recht gut überstanden. Das bisschen frieren hat sich richtig bezahlt gemacht, denn am Morgen wachten wir in einer wunderschönen Schneelandschaft auf.

Nachdem wir uns aus den Schlafsäcken gekämpft hatten, ging es durch Skigebiete Andorras auf den Coll de Cabus auf 2300m. Die Auffahrt war mega!

Doch das änderte sich schlagartig am Gipfel. Die Abfahrt war nicht asphaltiert und nicht geräumt, dementsprechend mit dem Neuschnee der Nacht eine richtige Rutschpaartie. Trotz der Kälte hatten wir anfangs Spaß die Räder bei diesen Bedingungen zu lenken. Minimal zu fest gebremst und schon blockieren die Räder und man ist Passagier.

Nach rund einer halben Stunde wurde es eher mühsam, da es langsam aber sicher nur noch matschig und richtig ruckelig war. Da wäre jeder Forstweg angenehmer zu fahren gewesen. Mittlerweile waren wir auch im Niemandsland angekommen. Kein Haus, kein Auto, kein Menschenseele weit und breit. Ausgerechnet in diesem Moment beschloss Komoot - die App für unsere Routen - zu spinnen, also könnten wir nur grob abschätzen wie lange es so weitergehen wird. Für die nächsten zwei Stunden rollten wir mit 10kmh den Berg herunter und sehnten uns nach einer gut präparierten Straße, aber die ließ noch auf sich warten. Unsere Räder wurde auf Herz und Niere getestet und schlugen sich wacker, ganz im Gegensatz zu unseren Gepäcksträgertaschen. Bei Flo brachen zwei Schnapperl, bei mir auch eines und ich verlor zwei Einsätze. Nichts davon ist schlimm, aber es sind Kleinigkeiten die Nerven und vermeidbar wären.

Nach zwei Stunden in der Pampa einen Weg der mehr an einen Trampelpfad als an eine Straße erinnert entlangradeln würde die Straße endlich besser! Doch unsere Freude hielt sich in Grenzen, denn kurz darauf ging es wieder bergauf und begann zu regnen, worauf wir überhaupt keinen Lust hatten. Aber uns blieb keinen andere Wahl als durchzubeißen. Nach 3 zachen, kräfteraubenden Stunden kamen wir waschelnass und druchgefroren in einem kleinen Ort an und steuerten zielsicher das einzige Restaurant an. Wie man sich es bei einem ländlichen Restaurant vorstellen kann, gab es dort nur eine Speisekarte auf Katalan und nichts Vegetarisches für Flo. Nach bisschen Hin und Her bekamen wir was wir wollten, aßen fleißig, versuchten möglichst viel zu trocknen und luden unsere Powerbanks und Handys auf. In der Dunkelheit fuhren wir noch ein Stück weiter und nahmen zufrieden den ersten guten Zeltplatz, den wir fanden.